Detaillierte Analyse
1. SeiDB-Optimierung (7. Oktober 2025)
Überblick: SeiDB ersetzt die bisherige IAVL-Struktur des Cosmos SDK durch ein zweigeteiltes Speichersystem (State Commitment + State Store), was das Wachstum historischer Daten um 90 % verringert und die Synchronisation des Zustands um das 12-fache beschleunigt.
Für die Speicherung wird PebbleDB verwendet, eine optimierte Schlüssel-Wert-Datenbank, die Engpässe bei der Festplatten-Ein-/Ausgabe reduziert. Durch die modulare Aufteilung können Echtzeit-Transaktionen (SC-Schicht) und Archivdaten (SS-Schicht) getrennt optimiert werden. Dadurch sinken die Hardwareanforderungen für Validatoren um etwa 40 % (Quelle).
Bedeutung: Das ist positiv für SEI, da Validatoren effizienter arbeiten können und die Teilnahme am Netzwerk erleichtert wird. Nutzer profitieren von schnelleren Transaktionsbestätigungen und geringeren Verzögerungen bei der Synchronisation.
Überblick: Das @sei-js-Monorepo wurde um EVM-spezifische Bibliotheken erweitert, darunter vorgefertigte Funktionen (Precompiles) und Kommandozeilenwerkzeuge, die das Bereitstellen von Ethereum-nativen Anwendungen (dApps) auf der parallelisierten Sei-Umgebung vereinfachen.
Diese Werkzeuge ermöglichen automatische Konflikterkennung bei Smart Contracts und unterstützen Hardware-Wallets für hybride Cosmos/EVM-Transaktionen. Die Neuerungen passen zu Seis Ausrichtung auf eine stärkere EVM-Dominanz nach dem V2-Upgrade (Quelle).
Bedeutung: Kurzfristig ist das neutral für SEI, da es vor allem die Entwicklerfreundlichkeit verbessert. Langfristig hängt der Erfolg davon ab, ob Ethereum-Entwickler die Geschwindigkeit von Sei gegenüber Layer-2-Lösungen nutzen.
3. Parallelisierte Ausführung (Juli 2025)
Überblick: Das Giga-Upgrade führte den Autobahn-Konsens ein – ein Modell mit mehreren Vorschlagenden, das parallele Blockverarbeitung ermöglicht. Erste Tests zeigen eine Steigerung der Durchsatzrate um 80 % im Vergleich zu Sei V1.
Dadurch können nicht-konfliktierende Transaktionen (z. B. NFT-Erstellungen und Token-Swaps) gleichzeitig ausgeführt werden. Die Architektur bleibt kompatibel mit EVM-Bytecode und nutzt optimistischen Parallelismus ähnlich wie Solana (Quelle).
Bedeutung: Das ist positiv für SEI, da die Blockchain so als leistungsstarke EVM-Alternative positioniert wird. Händler und DeFi-Protokolle profitieren von einer Finalität im Sub-Sekundenbereich, was für Arbitrage und Liquidationen entscheidend ist.
Fazit
Die Weiterentwicklung von Sei legt den Schwerpunkt auf Skalierbarkeit (durch SeiDB) und Ethereum-Kompatibilität (über EVM-Tools) und festigt damit seine Position als „Solana-ähnliche EVM“. Obwohl grundlegende Protokolländerungen nach V2 langsamer voranschreiten, könnte der Fokus auf die Entwicklererfahrung das Ökosystem wachsen lassen. Ob das parallele Ausführungsmodell von Sei genügend Ethereum-Projekte anzieht, um die Marktkapitalisierung von 881 Millionen US-Dollar angesichts der allgemeinen Schwäche bei Altcoins zu rechtfertigen, bleibt abzuwarten.