FDV (auf Deutsch: vollständig verwässerter Wert) ist der Gesamtwert oder die Marktkapitalisierung einer Kryptowährung, wenn das gesamte Angebot an Tokens im Umlauf wäre.
Heutzutage berücksichtigen Anleger/-innen auch die vollständig verwässerte Bewertung, wenn sie in ein Unternehmen oder ein Kryptowährungsprojekt investieren. Es kann also als Maß für das Verständnis der Tokenomics eines Projekts genutzt werden.
Um den vollständig verwässerten Wert einer Kryptowährung zu ermitteln, muss man das Gesamtangebot einer Coin nehmen und diese Zahl dann mit dem Preis pro Coin multiplizieren. Um dies herauszufinden, muss man die spezifische Kryptowährung, an der man interessiert ist, ein wenig recherchieren.
Es kann jedoch sein, dass in Zukunft weitere Tokens entstehen. Coins oder Tokens werden zum Beispiel vom öffentlichen Verkauf zurückgehalten, damit sie von ihren Ersteller/-innen später freigegeben werden können, um Entwicklungs- oder Marketinginitiativen zu finanzieren. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, darüber nachzudenken, was passieren würde, wenn alle diese Coins gleichzeitig zum aktuellen Marktpreis in Umlauf gebracht würden. Dies gibt einen Hinweis darauf, wie hoch dein Preis pro Aktie/Token wäre, wenn du heute kaufen würdest und alles andere unverändert bliebe.
Jedes Kryptowährungsprojekt gibt in seiner Anfangsphase sein maximales Angebot und den Zeitrahmen, in dem dieses erreicht werden soll, bekannt.
Wenn die ABC-Kryptowährung über ein maximales Angebot von 1 Million Tokens verfügt, beträgt ihr FDV 1 Million US-Dollar.
Das Konzept des FDV kann auch auf den traditionellen Handel oder Aktienmärkte angewendet werden.
Der vollständig verwässerte Wert des Unternehmens ist der Betrag, den man zahlen würde, wenn man alle ausstehenden Aktien plus alle Aktien kaufen würde, die möglicherweise ausgegeben werden könnten, wie z. B. Optionen und Wandelanleihen. Für Anleger/-innen ist es wichtig, den vollständig verwässerten Wert zu kennen, da er ihnen ein vollständiges Bild der Zukunft des Unternehmens vermittelt. Dies kann ihnen beim Einschätzen, ob sich die Investition lohnt, helfen.
Optionen und Wandelanleihen sind zwei Aktienquellen, die sich auf den vollständig verwässerten Wert auswirken. Optionen sind Verträge, die dem/der Inhaber/in das Recht einräumen, Aktien in der Zukunft zu einem festgelegten Preis zu erwerben. Wenn man alle Optionen als aktuelle Aktien berücksichtigt, erhält man den vollständig verwässerten Wert des Unternehmens. Bei einer Wandelanleihe handelt es sich um eine Darlehensart, die es Schuldner/-innen ermöglicht, ihre Darlehen zu einem festgelegten Preis in Unternehmensanteile umzuwandeln.
Wenn man einen vollständig verwässerten Wert berechnet, ohne diese beiden Quellen einzubeziehen, kann es dazu führen, dass man die Investitionskosten unterschätzt und schlechte Investitionsentscheidungen trifft. Wenn du beispielsweise den Wert eines Unternehmens zunächst auf 100 Millionen US-Dollar geschätzt hast, das Unternehmen aber Optionen im Wert von 50 Millionen US-Dollar und Wandelschuldverschreibungen im Wert von 30 Millionen US-Dollar hat, belaufen sich deine tatsächlichen Kosten auf 180 Millionen US-Dollar – 80 % mehr als deine ursprüngliche Schätzung.
Ob FDV ein starker, zu berücksichtigender Messwert ist oder nicht, ist immer noch umstritten. Einige Anleger/-innen sehen darin einen aussagekräftigen Messwert, während andere FDV als irreführendes Konzept bezeichnen, wenn es um Investitionen in Kryptowährungen geht.
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