Neue MSCI-Vorgaben könnten Krypto-Treasury-Unternehmen zu massiven Verkäufen zwingen.
Krypto-Nachrichten
Der Index von Morgan Stanley Capital International (MSCI) könnte Krypto-Treasury-Unternehmen zu umfangreichen Asset-Liquidationen zwingen, falls die vorgeschlagenen Regeln zur Ausgrenzung aus den Indizes in Kraft treten.
Die Interessenvertretung BitcoinForCorporations schätzt mögliche Kapitalabflüsse zwischen 10 und 15 Milliarden US-Dollar auf Grundlage einer vorläufigen Analyse von 39 Unternehmen mit einer kombinierten, streubesitzbereinigten Marktkapitalisierung von 113 Milliarden US-Dollar. Allein Strategy, das 74,5 % der betroffenen Marktkapitalisierung ausmacht, könnte laut Berechnungen von JPMorgan Abflüsse in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar verzeichnen.
Die Gruppe sammelte 1.268 Unterschriften gegen den im Oktober vorgestellten MSCI-Vorschlag, Unternehmen mit überwiegend krypto-basierten Bilanzen aus den Indizes zu entfernen. Solche Ausschlüsse hätten erhebliche Auswirkungen auf passive Investmentfonds, da MSCI-Benchmarks festlegen, welche Unternehmen diese Fonds halten müssen.
Analysten prognostizieren Gesamtabflüsse von 11,6 Milliarden US-Dollar über alle betroffenen Unternehmen hinweg. Dieser Verkaufsdruck würde Märkte treffen, die bereits seit fast drei Monaten einen Abwärtstrend erleben.
BitcoinForCorporations argumentiert, dass Bilanzkennzahlen operative Unternehmen unfair bewerten. Die Gruppe betont, dass Kunden, Umsätze, Betriebsabläufe und Geschäftsmodelle trotz Bitcoin-Beständen unverändert bleiben.
MSCI plant, seine endgültigen Entscheidungen bis zum 15. Januar bekannt zu geben, wobei die vorgeschlagenen Änderungen im Index-Review Februar 2026 wirksam werden sollen. Branchenakteure, darunter das an der Nasdaq notierte Unternehmen Strive, forderten MSCI am 5. Dezember auf, den Markt entscheiden zu lassen.
Strategy erklärte in einem Schreiben im Dezember, dass die geplante Richtlinienänderung MSCI gegen Kryptowährungen als Anlageklasse voreingenommen machen würde, anstatt eine neutrale Rolle einzunehmen. Das Unternehmen argumentiert, dass Indexanbieter unparteiisch bleiben sollten.
Kritiker sagen, dass passive Fonds unabhängig von Fundamentaldaten oder Unternehmensleistung zu Zwangsverkäufen gezwungen wären. Der Vorschlag betrifft Unternehmen aus mehreren Branchen, die digitale Vermögenswerte als Treasury-Reserven halten.