Ausführliche Analyse
1. Protokoll-Nutzen durch das Atlas-Upgrade (Gemischte Auswirkungen)
Überblick:
Das Atlas-Upgrade von ZKsync (aktiv seit dem 5. Dezember) ermöglicht eine native Verbindung zwischen ZK-Chains und Ethereum. Dadurch wird der Zugang zu DeFi-Liquidität erleichtert. Institutionen wie die Deutsche Bank testen private „Prividium“-Chains auf ZKsync, um Vermögenswerte zu tokenisieren. Trotzdem sind die täglich aktiven Adressen (~10.000) und das Total Value Locked (TVL) von 44,5 Millionen US-Dollar im Vergleich zu Wettbewerbern noch gering.
Was das bedeutet:
Positiv, wenn die Nutzung steigt – Atlas bietet 15.000 Transaktionen pro Sekunde und eine Bestätigung in weniger als einer Sekunde, was für Unternehmen attraktiv sein könnte. Negativ, wenn die Aktivität stagniert, denn Gebühren und Netzwerkeinnahmen (wichtig für Token-Verbrennungen) hängen von der Nutzung ab.
2. Überarbeitung der Tokenomics (Positiv)
Überblick:
Ein Vorschlag vom 4. November will ZKsync von einer Governance- zu einer Utility-Token-Struktur umwandeln. Dabei sollen Gebühren und Einnahmen aus Unternehmenslizenzen genutzt werden, um Token zurückzukaufen (37,5 Millionen ZK sind für Staking-Belohnungen vorgesehen). Der Plan wurde mit 905,6 Millionen ZK-Stimmen angenommen und startet nun eine sechsmonatige Pilotphase.
Was das bedeutet:
Rückkäufe könnten das zirkulierende Angebot (901 Millionen von insgesamt 13,96 Milliarden Token) verringern, während Staking Token bindet. Ähnliche Modelle, wie die Verbrennungen durch Ethereum’s EIP-1559, haben in der Vergangenheit Preise gestärkt. Dennoch zeigt der Kursrückgang von 53 % in den letzten 30 Tagen, dass Zweifel an der Umsetzung bestehen.
3. Token-Freigaben und Marktstimmung (Negativ)
Überblick:
Am 17. November werden 173 Millionen ZK-Token (3,3 % des zirkulierenden Angebots) freigegeben, was bei aktuellen Kursen einem Wert von 5,8 Millionen US-Dollar entspricht. Gleichzeitig liegt der Crypto Fear & Greed Index bei 21 („Extreme Angst“) und die Bitcoin-Dominanz beträgt 58,7 %, was Druck auf Altcoins ausübt.
Was das bedeutet:
Token-Freigaben führen oft zu Verkaufswellen – nach der Freigabe am 10. Oktober fiel ZK um 38 %. In Kombination mit der schwachen makroökonomischen Stimmung (die globale Marktkapitalisierung im Kryptobereich ist im Monatsvergleich um 12 % gesunken) bestehen deutliche Abwärtsrisiken.
Fazit
Der Preis von ZKsync hängt davon ab, wie gut die durch das Atlas-Upgrade geschaffenen Nutzensteigerungen die inflationsbedingten Token-Freigaben und die negativen Markteinflüsse ausgleichen können. Die Staking-Pilotphase und die Unternehmensakzeptanz (zum Beispiel testet UBS ZKsync für die Tokenisierung von Gold) könnten nach den Freigaben für Stabilität sorgen. Händler sollten jedoch die Anzahl der täglich aktiven Adressen und die Verbrennungsraten genau beobachten. Werden die Gebühren aus der Interoperabilität von ZKsync den Verkaufsdruck durch die Token-Freigaben übersteigen?