Detaillierte Analyse
1. Folgen des Upbit-Hacks (Negativer Einfluss)
Überblick: Die größte südkoreanische Kryptobörse Upbit wurde am 26. November 2025 Opfer eines Hacks im Wert von 30 Millionen US-Dollar. Dabei wurden SOL, RAY und weitere Token aus sogenannten „Hot Wallets“ gestohlen. Upbit hat zwar die verbleibenden Vermögenswerte in sichere „Cold Wallets“ verschoben und eine Rückerstattung versprochen, doch der Vorfall führte dazu, dass die Liquidität von RAY auf einer wichtigen Börse eingefroren wurde. Zudem weckte der Vorfall Erinnerungen an einen ähnlichen Hack bei Upbit im Jahr 2019.
Was das bedeutet:
- Der sofortige Stopp von RAY-Auszahlungen und -Einzahlungen bei Upbit hat einen wichtigen Liquiditätskanal blockiert, was den Verkaufsdruck auf anderen Märkten verstärkt hat.
- Erfahrungsgemäß reagieren Händler bei Börsen-Hacks oft vorschnell und verkaufen die betroffenen Token, wie beim ETH-Rückgang von 15 % innerhalb von 48 Stunden nach dem Upbit-Hack 2019.
Wichtig zu beobachten: Wann Upbit den Handel mit RAY wieder aufnimmt und ob Verbindungen zur Hackergruppe Lazarus bestätigt werden.
2. Sicherheitslücken schwächen das Vertrauen (Negativer Einfluss)
Überblick: Seit Juni 2024 hat eine schädliche Chrome-Erweiterung namens „Crypto Copilot“ SOL von Raydium-Nutzern gestohlen, indem sie versteckte Transaktionen in Swap-Vorgänge eingeschleust hat. Am 27. November deckte die Sicherheitsfirma Socket auf, dass pro Transaktion etwa 0,05 % als Gebühr entwendet wurden, was direkt die Swap-Oberfläche von Raydium betrifft.
Was das bedeutet:
- Privatanleger könnten Raydium meiden, bis Wallets strengere Vorschauen für Transaktionen anbieten, was die Aktivität auf der Plattform verringert.
- Die On-Chain-Daten zeigen, dass die Anzahl der aktiven RAY-Adressen innerhalb von 24 Stunden nach der Enthüllung um 18 % zurückging, was auf Nutzerverluste hinweist.
3. Technischer Einbruch (Abwärtsdynamik)
Überblick: Der RAY-Preis fiel unter die 23,6 %-Fibonacci-Retracement-Marke bei 1,54 US-Dollar und den 200-Tage-Durchschnitt (SMA) bei 2,51 US-Dollar. Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt bei 35,1 und nähert sich damit überverkauften Bereichen, zeigt aber keine Anzeichen für eine Trendwende.
Was das bedeutet:
- Automatisierte Handelsprogramme haben wahrscheinlich Stop-Loss-Orders unter 1,54 US-Dollar ausgelöst, was den Preisverfall verstärkte.
- Das Handelsvolumen stieg um 79,85 % auf 40,1 Millionen US-Dollar, was die negative Stimmung bestätigt – ein „High-Volume-Breakdown“ deutet oft auf längere Kursverluste hin.
Wichtiges Kursniveau: Ein Schlusskurs über 1,14 US-Dollar (78,6 % Fibonacci) wäre nötig, um den Abwärtstrend zu stoppen.
Fazit
Der Kursrückgang von RAY ist das Ergebnis einer ungünstigen Kombination aus Sicherheitsrisiken bei Börsen, plattformspezifischen Schwachstellen und technischen Schwächen. Obwohl die überverkauften Bedingungen eine Erholung auslösen könnten, ist eine nachhaltige Erholung wahrscheinlich nur möglich, wenn:
1) Upbit den RAY-Handel vollständig wiederherstellt, und
2) Raydium die Vertrauensprobleme bei der Swap-Oberfläche behebt.
Wichtig zu beobachten: Kann RAY die psychologisch wichtige Marke von 0,90 US-Dollar halten, die zuletzt im April 2025 getestet wurde? Ein Unterschreiten könnte einen erneuten Test des Allzeittiefs bei etwa 0,13 US-Dollar bedeuten.