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Digitale Währung der Zentralbank (Central Bank Digital Currency, kurz CBDC)

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CBDCs sind digitale Währungen, die von einer Zentralbank ausgegeben werden, deren Status als gesetzliches Zahlungsmittel von staatlichen Vorschriften oder Gesetzen abhängt.

Was sind digitale Währungen der Zentralbank?

Digitale Währungen der Zentralbank (CBDCs) sind Fiatwährungen, die in digitaler Form existieren und von Zentralbanken ausgegeben werden.

CBDCs verbleiben vollständig innerhalb des Machtbereichs des traditionellen Finanzsystems von Fiatwährungen, das durch das Vertrauen in den Ausgeber der Währung gestützt wird: eine nationale Zentralbank und letztendlich die staatliche Regierung oder politische Autorität dahinter.
Sie sind ein Konzept, das von echten Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH) inspiriert ist — sich aber von diesen unterscheidet. CBDCs sind Fiat-Währungen wie der US-Dollar, Euro oder japanische Yen, da sie von den Zentralbanken ihrer jeweiligen Nationen in digitaler Form ausgegeben werden.

Weltweite Einführung der digitalen Währungen der Zentralbank (CBDC)

Zum Stand von März 2022 gibt es nur wenige öffentlich zugängliche CBDCs, z. B. auf den Bahamas, in Nigeria und der Eastern Caribbean Union. Meistens gibt es sie nur in Form von Proof-of-Concept-Projekten wie die digitale Währung/elektronische Zahlungsabwicklung (digital currency/electronic payment, kurz DCEP) der Volksbank von China oder der uruguayische e-peso.

Nichtsdestotrotz, als Bitcoin 2021 neue Allzeithochs erreichte, wurden Kryptowährungen und Stablecoins sehr begehrt. In diesem Moment erkannten Regierungen, dass sie sich auch eine Alternative einfallen lassen müssen. Das erklärt, dass laut Atlantic Council zum Stand von Juni 2022 über 105 Länder die Ausgabe eines CBDC in Erwägung ziehen. Den Status der CBDC eines Landes kannst du hier verfolgen.

CBDCs vs. Fiatwährungen

CBDCs können eine verteilte Datenbank wie eine Blockchain verwenden, oder auch nicht. Sie können aber nicht als echte Kryptowährungen angesehen werden. Sie sind nicht dezentral, weil ihre ausstellenden Zentralbanken die vollständige Kontrolle über Produktion und Vertrieb behalten — genau wie bei traditionellen Fiatwährungen. Ihr Wert wird auch durch nichts anderes als das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Emittenten gestützt.

CBDCs bieten jedoch gegenüber Fiatgeld mehrere Vorteile, darunter die Möglichkeit, sie direkt an andere Parteien zu senden, ohne sich auf Zahlungsabwicklungen von Drittanbietern verlassen zu müssen. CBDCs bieten auch mehr Kontrolle des Umlaufs durch die Regierung, was zu einer effizienteren Umsetzung der Geldpolitik führt.

Die US-Notenbank hat außerdem ein Schriftstück veröffentlicht, in dem die Vorteile einer CBDC hervorgehoben werden. Einer der Vorteile verdeutlicht das Potenzial von CBDCs, die bestehenden grenzüberschreitenden Zahlungssysteme zu ersetzen. Das liegt vor allem daran, dass sie eine deutlich billigere und schnellere Alternative sind. Um dies zu erreichen, wäre jedoch ein hohes Maß an globaler Zusammenarbeit erforderlich. In dem Schriftstück heißt es auch, dass CBDCs dazu beitragen können, die Verwendung von Papiergeld zu verringern, das frei von Kredit- und Liquiditätsrisiken ist.

CBDCs werden von der zuständigen Währungsbehörde eines Landes ausgestellt und von derselben reguliert. Diese Art der Währung ist nicht dasselbe wie Kryptowährungen.

Wie sind die digitalen Währungen der Zentralbank (CBDC) konzipiert?

Kontobasierte und tokenbasierte CBDCs sind die beiden am häufigsten verwendeten Designformate. Zentralbanken aus der ganzen Welt müssen bestimmte Funktionen der CBDCs im Hinterkopf behalten, darunter Zugriff, Datenschutz und die Verteilungsmethode. Das liegt daran, dass sich CBDCs immer noch vollständig im Machtbereich traditioneller Währungen befinden, weshalb sie für alle Nutzer leicht zugänglich sein müssen und nicht zu komplex sein dürfen, da dies den Nutzern die Transaktionen erheblich erschweren könnte.

Tokenbasierte CBDCs

Tokenbasierte CBDCs ermöglichen allen Nutzern den universellen Zugang, allerdings zu Kosten von höheren Strafverfolgungsmaßnahmen. Die tokenbasierte Technologie funktioniert ähnlich wie eine Blockchain, da sie sich die verteilte Ledger-Technologie zu Nutze macht, um die Kette der Eigentümerschaft für die Validierung von Transaktionen zu bestätigen. Dieser Denkansatz birgt jedoch ein hohes Risiko: Endnutzer könnten die Schlüssel oder Tokens verlieren, die in einer non-custodial Wallet (eine aufsichtslose Wallet) aufbewahrt werden.

Kontobasierte CBDCs

Wie der Name schon sagt, stützen sich kontobasierte CBDCs auf die Identität der Bankkontoinhaber. Aus diesem Grund benötigt man bei kontobasierten CBDCs eine digitale Identifikation, um auf ein Konto zuzugreifen. Diese Methode wird nicht so oft angewendet, weil sie immer noch eine konstante Beziehung zu einer Bank voraussetzt. Wenn eine Transaktion ausgeführt wird, wird jede Zahlung separat von Banken bearbeitet, indem das CBDC-Konto des Absenders belastet und das Geld dem Konto des Empfängers gutgeschrieben wird. Die Bankkonten helfen bei der Überprüfung der Identität beider Parteien bei einer Transaktion, was fortschrittliche Systeme erfordert, um jeden Nutzer im Zahlungssystem eindeutig zu verifizieren.

Die Verantwortung für den Betrieb und die Zirkulation von CBDC liegt bei der Währungsbehörde oder der Zentralbank eines Landes. Im Gegensatz zu Kryptowährungen ist eine CBDC eine vom Staat gestützte Währung. Allerdings schlagen Länder wie El Salvador Wellen, indem sie Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren. Im Gegensatz zu Bitcoin, einer dezentralen Kryptowährung, ist eine digitale Währung der Zentralbank (CBDC) zentralisiert und reguliert. Zusammen mit offiziellen Währungen werden sie in Ländern offiziell als Zahlungsmittel verwendet.