Santiment warnt, dass Prognosen über den Bitcoin-Boden selten das tatsächliche Markttief darstellen.
Bitcoin-Nachrichten
Krypto-Investoren überfluteten soziale Medien am Freitag mit Vorhersagen über ein Markttief, nachdem Bitcoin unter 95.000 Dollar gefallen war. Doch die Analysefirma Santiment warnt, dass ein breiter Konsens in der Regel auf weitere Abwärtsbewegungen hindeutet. Historisch gesehen bilden sich echte Markttiefs dann, wenn die Mehrheit noch tiefere Preise erwartet — nicht eine sofortige Erholung.
Der soziale Dominanzwert von Bitcoin stieg über 40 %, da die Kryptowährung das Hauptthema angstgetriebener Diskussionen wurde. Das Verhältnis positiver zu negativer Kommentare fiel auf den niedrigsten Stand seit über einem Monat. Santiment beschreibt die Stimmung als „überwältigend negativ“ und rät zur Vorsicht, wenn sich ein Konsens um bestimmte Preisniveaus bildet.
Spot-Bitcoin-ETF-Abflüsse könnten sich langfristig positiv auswirken, auch wenn sie kurzfristig negativ erscheinen. Laut Santiment markierten starke ETF-Zuflüsse häufig lokale Höchststände, während große Abflüsse in der Vergangenheit mit Markttiefs zusammenfielen. In drei Tagen verzeichneten US-Spot-ETFs Abflüsse von 1,17 Milliarden Dollar.
Die Abflüsse von 866 Millionen Dollar am Donnerstag waren die zweitschlechtesten jemals, hinter den Rekordabflüssen vom 25. Februar (1,14 Mrd.). Trotz dieser institutionellen Verkaufswellen halten prominente Analysten wie Arthur Hayes (BitMEX) und Tom Lee (BitMine) ihre Jahresendziele von über 200.000 Dollar aufrecht — im starken Gegensatz zur pessimistischen Marktstimmung.
Erwähnungen von Michael Saylor stiegen sprunghaft an, da Händler den Preisrückgang fälschlicherweise möglichen Bitcoin-Verkäufen seiner Firma zuschrieben. Saylor dementierte diese Gerüchte in einem CNBC-Interview und sagte, das Unternehmen verkaufe keine BTC. Dies zeigt, wie schnell angstbasierte Narrative in Abwärtsphasen entstehen.
Trader rufen oft „Boden!“ aus, sobald psychologische Marken fallen — etwa unter 100.000 Dollar. Santiment betont jedoch, dass Panikverkäufe von Privatanlegern, sichtbar in ETF-Abflüssen und negativer Stimmung, historisch konträre Signale darstellen. Man solle vorsichtig sein, wenn ein breiter Konsens über bestimmte Unterstützungsbereiche entsteht.
In der Vergangenheit stiegen Bodenprognosen genau dann, wenn die Wahrscheinlichkeit weiterer Abwärtsbewegungen am größten war. Echte Markttiefs bildeten sich immer in Phasen maximalen Pessimismus. Derzeit sind viele überzeugt, dass 95.000 Dollar der Boden sei — trotz makroökonomischer Belastungen und institutioneller Verkäufe.
