Bitcoin könnte auf 72.000 USD fallen, wenn es nicht über 100.000 USD bleibt.
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Bitcoin könnte innerhalb von ein bis zwei Monaten auf 72.000 US-Dollar fallen, wenn es das Niveau von 100.000 US-Dollar nicht halten kann, sagte Julio Moreno, Forschungsleiter bei CryptoQuant. Das On-Chain-Analyseunternehmen verwies auf eine sinkende Nachfrage nach dem historischen Liquidationsereignis am 10. Oktober, das über 20 Milliarden US-Dollar an gehebelten Positionen ausgelöscht hat.
Die Kryptowährung fiel am Dienstag erstmals seit Juni unter 100.000 US-Dollar und wurde zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bei etwa 101.409 US-Dollar gehandelt. Der Rückgang entsprach einem Verlust von mehr als 5,2 % innerhalb von 24 Stunden. Andere große Kryptowährungen standen ebenfalls unter erheblichem Verkaufsdruck, wobei der GMCI 30 Index an einem Tag um über 9 % fiel.
Moreno erklärte, dass die Spot-Nachfrage nach Bitcoin seit dem Liquidationsereignis im Oktober stetig zurückgegangen ist. US-Investoren haben ihre Engagements reduziert, was sich in negativen ETF-Zuflüssen und einer negativen Coinbase-Prämie zeigt. Der Bull Score Index von CryptoQuant liegt bei 20, was auf ein bärisches Marktumfeld hinweist.
Geoffrey Kendrick, globaler Leiter der Digital-Asset-Forschung bei Standard Chartered, erklärte zuvor, dass ein Rückgang unter 100.000 US-Dollar nach der Liquidation im Oktober unvermeidlich schien. Später schlug er vor, dass Bitcoin möglicherweise nie wieder unter dieses Niveau fällt, wenn sich positive makroökonomische und geopolitische Entwicklungen fortsetzen, insbesondere in Bezug auf die Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Das Asset fiel schließlich unter 100.000 US-Dollar, wenn auch außerhalb des von Kendrick prognostizierten Zeitrahmens. Eine allgemeine Risikoaversion belastete den Kryptomarkt sowie Aktien und Rohstoffe. Die Spekulation, dass das Federal Open Market Committee in diesem Jahr keine weitere Zinssenkung vornimmt, trug ebenfalls zur Marktschwäche bei.
Gerry O'Shea, Leiter der globalen Marktanalysen bei Hashdex, wies auf Bedenken hinsichtlich Zöllen, Kreditmarktbedingungen und Aktienbewertungen hin. Er merkte an, dass der jüngste Kursverlauf von Bitcoin auch durch Verkäufe langfristiger Inhaber beeinflusst wurde – ein erwartetes Phänomen, wenn der Vermögenswert reift und die Preise steigen.
O'Shea betonte, dass, obwohl 100.000 US-Dollar ein psychologisch wichtiger Wert sei, ein Unterschreiten dieses Niveaus die langfristige Investitionsaussicht nicht beeinträchtigt. ETF-Zuflüsse und die Unternehmensakzeptanz bleiben stark, da traditionelle Finanzinstitute weiterhin digitale Asset-Infrastrukturen aufbauen.
Strukturelle Faktoren, einschließlich einer potenziellen Erhöhung der Liquidität, sobald die Federal Reserve die quantitative Straffung beendet, unterstützen die Ansicht, dass Bitcoin in den kommenden Monaten neue Allzeithochs erreichen könnte. Analysten sind sich uneinig, ob die aktuelle Schwäche eine Kaufgelegenheit oder ein Signal für weitere Konsolidierung darstellt.
